„Ebola gibt es nicht!“

„Das ist eine Erfindung der Regierung, die uns damit an der Wahl hindern will.“

Das ist die neueste Version über den Ebola-Fake, der in Butembo im Umlauf ist. Und wie viele Menschenleben das schon gekostet hat, das weiß keiner.

Protest-Wahlen organisierten die Menschen trotzdem.

Zuerst lehnten sich Menschen dagegen auf, dass sie sich von den Toten nicht angemessen verabschieden konnten. Kein körperlicher Kontakt war erlaubt. Die Leichen wurden mit Desinfektionsmitteln verpackt und so begraben.

Dann griffen die ersten aufgebrachten Angehörigen die Ebola- Hilfskräfte und Centren an. Beerdigungen mussten unter Polizeischutz gemacht werden. Polizeischutz gegen die Angehörigen! Aber auch gegen Gruppen, die die Situation nutzen wollten um die Lage zu destabilisieren.

Gleichzeitig war aber der Ansturm auf die Impfstoffe ungebrochen. Dies vor allem bei den gebildeten Schichten.

Den Höhepunkt erreichte das Ganze, als mehrere Ebola-Centren niedergebrannt wurden. Die ausländischen Ärzte und Krankenpfleger verließen die Stadt und die einheimischen Helfer sind auf sich gestellt. Trotzdem machen sie weiter.

Neben einer erschreckenden Ignoranz in bestimmten Bevölkerungskreisen findet man hohe moralische Maßstäbe in anderen. Die Frage ist nur, welches sich durchsetzt. Das Beispiel aus anderen ‚zivilisierteren‘ Staaten macht nicht gerade Hoffnung.

Trotzdem hat das Land eine große Chance. Viele Leute beten. Sie beten für die Menschen und auch für das Land, selbst dann, wenn sie keine große Meinung von ihrem Land bzw. den Verhältnissen haben.

Ach ja, bei den Wahlen erklärte die Wahlkommission Felix Tshisekedi zum Sieger. Die Wahlergebnisse aus den Regionen für die Abgeordneten wurden schon bekannt gegeben, als dort noch gezählt wurde. Die lokalen Wahlkommissionen wurden angewiesen nicht mehr weiterzuzählen. Deutschlands Außenminister Heiko Maas macht Realpolitik. Er protestiert ein wenig und erkennt die Wahlen stillschweigend an.

 

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