Flüchtlingsströme in Goma

Kirima, die neueste Geschichte:

Flüchtlinge in Goma

Wir schreiben den 11. Februar 2024, den Sonntag des Karnevals in Deutschland, aber in Goma sollte es eigentlich ein gewöhnlicher Sonntag sein. Zumindest dachte das Kiyata, der dank eines kleinen Stipendiums in Goma studiert.

Die Stadt war seit langem belagert durch die M23. Die Bevölkerung wurde bereits aus vielen Gebieten vertrieben, was eine Landbrücke zwischen den Bergbaugebieten des Kongo, Ruandas und Ugandas schuf.

Mit Hilfe schwerer Waffen aus Uganda und Ruanda setzten sie in den letzten Tagen ihren Vormarsch fort. Dann fielen Granaten und Raketen auf Flüchtlingslager und Wohngebiete in der Stadt Sake, 15 km vom Stadtrand von Goma entfernt, der Provinzhauptstadt von Nord-Kivu.

Und an diesem Morgen waren viele Flüchtlinge in der Kirche, ohne Geld, ohne Essen, ohne Obdach. Kiyata weiß, was das bedeutet, denn auch er hat seine Familie verloren und nur knapp überlebt. Er musste ebenfalls das Leben eines Flüchtlings führen. Wie könnte er sein Herz verschließen gegenüber den Bedürfnissen der Menschen?

Zuerst sieht er ein fünfjähriges Mädchen, Gloria, sie lebte etwas weiter westlich von Sake, mitten in der Frontlinie, und floh mit allen anderen während des Angriffs. „Sie spricht nicht!“ beschrieb Kiyata das Mädchen später, aber ihre Schwester wurde mit ihr befreundet.

Elimu Kayutabi ist ein 39-jähriger Bauer aus der Region. Er hatte Frau und Kinder verloren und unterwegs einige unbegleitete Kinder aufgenommen, darunter dieses Mädchen. Vielleicht erinnerte er Kiyata an seine verlorene Familie, also nahm er sie zusammen mit Roland Kitambo, 12 Jahre alt, auf.

Schließlich kam Patrice Lugata ein siebenjähriger Junge, der ebenfalls zu dieser Gruppe gehörte.

Sie alle haben ihre Familie verloren. Das bedeutet nicht, dass sie tot sind, sondern eher, dass sie vielleicht anderswo in Goma angekommen sind. Aber wie würden sie sie finden?

Kiyata hat jetzt Schwierigkeiten. Natürlich reicht sein Stipendium nicht für vier zusätzliche Personen aus. Aber so sind die Menschen nun einmal. Sie versuchen zu helfen, auch über ihre Möglichkeiten hinaus.

Kiyata ist nur einer von 250 Haushalten einer der Hunderten von Kirchen in Goma und mit 4 Personen hat er eine unterdurchschnittliche Unterkunft. Der Durchschnitt läge bei sieben Personen, sagt Jonathan Mbula von der Koordination der humanitären Hilfe der CBCA.

Das bedeutet, dass etwa 1.200 Personen in seiner Kirche untergebracht wurden. Andere wurden in Schulen untergebracht, was den Unterricht unterbrach. Andere gingen nach Ruanda.

Und viele andere haben nichts und leben auf der Straße.

In der Zwischenzeit fließen die Rohstoffe des Kongo weiter nach Ruanda im Austausch gegen mehr Waffen für die M23, das ist sicher für die Bewohner von Goma.

Jonathan Mbula hat die Situation für seine Gemeinschaft berechnet. Er braucht etwa 60.000 Dollar für Zelte und Nahrungsmittel. Für ganz Goma bedeutet das wahrscheinlich einen Bedarf von 10 Millionen Dollar oder mehr.

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Juliennes Neuer Jahresanfang.

Im Januar musste ich nach Motorradfahrern suchen, die bereit waren, tief in den Wald zu fahren, um meine Stipendiaten zu finden. Diese hatten einen Termin, um ihr Praktikum zu beginnen. Dies gestaltete sich schwierig, da viele Menschen noch in der festlichen Atmosphäre des Neujahrs 2024 versunken waren. Mit unermüdlichem Einsatz machte ich mich auf die Suche und fand sie schließlich mit Mühe.

Sie sollten eigentlich in Tandandale sein, doch die Stipendiaten waren an verschiedenen Orte im Urlaub. Um sie zu finden und sicherzustellen, dass sie wirklich verstanden, dass ich sie dringend suche, entschied ich mich für einen altmodischen Ansatz und schrieb Briefe.
Jetzt muss ich nach Buyinga fahren und sehen, ob auch alle eingetroffen sind und das Praktikum beginnen kann.

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Sechs Wochen im Congo 2023

Nach sechs Wochen im Congo kam ich mit sehr vielen Eindrücken und Geschichten zurück. So viel, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte zu erzählen.

Auf Youtube ansehen, verlangt die Youtube Cookies
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Hier ein Interview, das ich zusammen mit dem  zweiten Vorsitzenden, Andreas Pfohl geführt habe:

Hallo Horst, Du warst jetzt sechs Wochen im Kongo. Was hast du dort gemacht?

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Endlich wieder online

Nach dem Update der Software lief auf unserer Seite nichts mehr und wir kamen auch nicht mehr in die Verwaltung der Seite. Inzwischen konnten wir das Problem beheben.

Das wichtigste

Regen, Regen und noch mehr Regen! unsere Bausteine für die Häuser zerfielen wieder. Jetzt wurden neue hergestellt.

Julienne fliegt nach Goma und nimmt an der Einführung des Kirchenpräsidenten teil.

Der Regen hört auf, wir können anfangen – die beiden Maimai-Gruppen fangen an zu kämpfen. Die Menschen fliehen.

Julienne, der Pastor Surveillant und ein Diakon besuchen die Camps der Maimai, verschenken Bibeln und evangelisieren. Sie garantieren uns freien Zugang

Das Kind von Joseph (links) ist gestorben. Er ist ein Wambuti der sich um das Dorf kümmert.

Es bekommt eine christliche Beerdigung

Ich, Horst Schulze, werde im August den Congo besuchen und hoffentlich auch die Baustelle.

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Bericht Julienne:

AKTUELLE LAGE IN TANDANDALE 2023-04-14

Die aktuelle Situation in Tandandale ist aus zwei Gründen schwierig: die ergiebige Regenzeit , der Mai-Mai-Krieg.
DIE REGENZEIT
Derzeit regnet es ernsthaft in unserer Umgebung, der Regen fällt den ganzen Tag ,entweder den halben Tag oder die ganze Nacht und das behindert unsere Aktivitäten und vor allem für die Herstellung der Adobe-Blöcke. Wir müssen also einen Unterstand für die Blöcke bauen.


DER KRIEG DER MAIMAI
Vor zwei Monaten fanden die Auseinandersetzungen zwischen MaiMai Ntouma und MaiMai Mazembe im Nordosten des Dorfes Buyinga statt. Die Todesschreie und die Schüsse der schweren Gewehre waren in der Umgebung zu hören, und die materiellen Güter, die Ziegen, die Hühner und die Lebensmittel der Bevölkerung wurden von den Angreifern mitgenommen.
Die Bevölkerung flüchtete aus Angst vor den Schüssen an ihre jeweiligen Zufluchtsorte.
Einer unserer Christen von der CBCA entkam dem Tod durch einen MaiMai Ntouma, Sein Ohr wurde von seinem Messer abgeschnitten, und er wurde in das Referenzgesundheitszentrum von Buyinga eingeliefert.

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Es wird gebaut

So ein Dorf zu bauen ist doch aufwändiger, als ich gedacht habe.

Die Wambuti haben sich Unterkünfte gebaut.

Wir haben Fördermittel aus der Entwicklungshilfe für das Projekt beantragt. Aber das dauerte, trotz der vielen Hilfe durch die Sachbearbeiterin. Aber der Standard für die Ausgabe der Fördermittel orientiert sich an bereits einigermaßen entwickelten Regionen. Tandandale liegt aber noch weiter draußen.

Ein Beispiel. Wir brauchen eine Baugenehmigung. Das gibt es in den größeren Städten inzwischen tatsächlich. Wäre auch sinnvoll, wenn es kompetente Prüfer gäbe, die das nachhalten können. Aber es ist ein Anfang.

Die zuständige Stelle in Buyinga , zu der Tandandale gehört, war aber überfordert. Schließlich fuhr Julienne und der Superintendent zur Bezirkshauptstadt nach Lubero wo sie die Genehmigung bekamen, einen Turm für Telekomunikation, also einen Funkturm, zu errichten, das Gelände zu verändern, eine Mauer zu errichten usw. Also was auch immer wir wollten. Natürlich sorgte die Genehmigung des Turmes für Irritation beim Geldgeber. Aber wir konnten klarstellen, dass wir Häuser bauen wollten, was auch erlaubt ist.

Aber falls jemand einen Funkturm in Tandandale finanzieren möchte ….

Aber die Baustelle läuft. Theoretisch. Wir müssen Lehmziegel herstellen, aber seit Dezember regnet es, mehr als sonst. Jetzt wollen wir Wellblech besorgen für einen Hangar für die Lehmziegel , da brechen Kämpfe aus zwischen den beiden Maimai-Gruppen, die Leute flüchten und die Arbeit stoppt.

Ach je, Julienne tut ihr Bestes, aber es ist zu viel, was zu tun ist.

Ein ähnliches Problem haben wir mit der Webseiten. Sie ist nicht so aktuell wie wir es wünschten.

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„Interessante Zeiten“

Ein chinesischer Fluch sagt: „Mögest du in interes­santen Zeiten leben!“. Wir erleben momentan in Deutschland interessante Zeiten, doch im Congo hat man nach gut 25 Jahren die Schnauze voll davon! Dadurch wurden die letzten Tage noch „interessan­ter“. Dies ist mittlerweile die tödlichste Region der Erde, vielleicht sogar noch vor der Ukraine.

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Covid ist angekommen

Nochim Dezember hofften alle, dass Butembo von Covid verschont würde, denn bis dahin hatte man praktisch keine Fälle. Doch das hat sich geändert. Julienne schreibt:

Es ist wahr. Covid19 ist auch bei uns. Ich selbst habe die Fälle gesehen, als ich 10 Tage im Krankenhaus von Katwa war.

Als ich im Krankenhaus im Wartesaal ankam waren dort viele Kranke, die sich behandeln lassen wollten. Viele trugen ihre Masken falsch und husteten, was die Leute sehr beunruhigte.

Auch etliche Krankenpfleger sind mit Covid19 hospitalisiert. Auf der Intensivstation erhalten 6 von 10 Sauerstoff. Bei diesen und anderen mit den entsprechenden Symptomen vermutet man Covid19. Aber wir haben keine Tests. oder Impfungen.

Das große Problem ist, dass die Bevölkerung von Butembo die Existenz von Covid19 nie akzeptiert hat. Selbst bei der Beerdigung nehmen die Leute keine Vorsichtsmaßnahmen oder halten Abstand.

Das ist, weil die Leute ihre Informationen über facebook, Whattsapp, telegram u.a. bekommen. Da hört man, dass es Covid19 nicht gibt, dass es eine Erfindung der Weißen ist um die Afrikaner zu töten und alles andere, was wir auch kennen.

Frau Masika grüßt uns. Sie lag drei Wochen im Krankenhaus mit Sauerstoff

Julienne geht es inzwischen wieder besser. Obwohl sie sich schonen muss will sie eine Reise nach Tandandale machen um zu sehen, wie die Dinge dort stehen. Außerdem will sie mit den Landbesitzern verhandeln.

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Julienne schwer erkrankt

Schon mit Krankheitssymptomen versuchte Julienne den Erwerb eines neuen Grundstücks für die Pygmäen zu regeln. Schließlich machte sie sich auf den Weg nach Butembo. Am Telefon schilderte sie mir die Situation und ihre Symptome und ich ordnete an, sie solle am nächsten Tag sofort ins Krankenhaus und der Arzt dort möge mich anrufen.

Das geschah dann auch.

Vorbereitung einer Infusion mit Chinin

„Tut mir leid,“ sagte der Arzt, „Julienne muss im Krankenhaus bleiben. Sie hat eine schwere Malaria. Wäre sie noch in Tandandale oder Buyinga würde sie das evtl nicht überleben.“

Natürlich stimmte ich zu und sorgte auch dafür, dass sie ein Privatzimmer bekommt, statt in den Krankensaal mit 30 Betten zu müssen. Die Ausgaben von 4,50$ am Tag sind erschwinglich.

Julienne im Privatzimmer

Nach einigen Tagen konnte sie nach Hause entlassen werden, wo sie sich weiter erholen muss.

Inzwischen ist Pastor Kirima wieder nach Tandandale gereist, um die Besitzverhältnisse des Hügels zu klären.

Stand 8.1.2022. Wir warten auf Nachrichten von Kirima und dem Landkauf.

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Ein neues Dorf

Es ist nun soweit. Roger Pilipili wollte die Pygmäen schon lange von dem Land vertreiben, dass sein Vater einst ihnen gab. Er hatte wohl auch genug finanzielle Ressourcen, um seine Forderungen durchzusetzen.

Ich erhielt einen Hilferuf aus der DR Congo.

    Ich bin KISUBA MASITI.

Oh mein Gott, was müssen wir erleiden wir in dieser Zeit im Dorf Senga.

Ich hätte nie gedacht, dass der Krieg auch in unser kleines, friedliches Dorf kommen wird, um uns zu vertreiben.
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Vor 42 Jahren wurde ich hier im Dorf Senga. geboren. Ich bin hier aufgewachsen, ich hatte Mangusa Mauo geheiratet und auch meine 6 Kinder sind hier aufgewachsen. Wir sind Wambuti-Pygmäen und wir leben friedlich mit den großen Völkern zusammen.
An diesem Morgen war alles friedlich in unserem Dorf. Ich hatte mein Haus geputzt, das wir hier gebaut haben.
Alle waren ruhig.
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Plötzlich kamen 12 Soldaten in unser Lage. Sie betraten jedes Haus, um unsere Waren nach draußen zu werfen: Kleider, die Küchengeräre usw. Dann verschließen sie unsere Häuser.
Jetzt sind wir die zweite Woche draußen, vor unseren Häusern. Wir essen kaum, das Essen wird draußen zubereitet, weil wir in unseren überdachten Kochstellen leben müssen. Wenn der Wind vorbeizieht, dringt der Staub in das Essen ein. Wenn der Regen fällt, wird das Feuer direkt gelöscht. Wenn das Essen nicht gekocht wurde, gehen wir schlafen, ohne zu essen.
Und nachts weinen die Kinder vor Kälte. Es ist ein elendes Leben, aber was können wir machen?
Unsere Großeltern erzählten, dass unsere Leute damals ohne Häuser im Wald lebten. Wir freuen uns über eine feste Wohnung.
Aber jetzt? Wenn ich die Vorräte für meine Kinder und meinem Mannes lagere, profitieren auch die Ziegen von der Möglichkeit, es zu fressen, weil ich keinen Platz mehr habe, um sie aufzubewahren. alle Kleidung und unsere Dokumente sind vomm Regen nass.

   Unsere Freunde, wir bitten um Ihre Hilfe, wir wollen unseren eigenen Hügel haben, auf dem es keine Konflikte mehr gibt, und Häuser, in denen wir leben können. Wir wollen in Frieden leben. Diesen Hügel können wir kaufen: (https://goo.gl/maps/VxXSeoBB7cf8uqGm6) 
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