11. Tag: Katwa – Brot für die Welt, Braten für uns (Ingo)

Heute waren wir ziemlich erschlagen von der Reise nach Tandandale. Außerdem gab es eine Menge zu besprechen. Wir haben viele neue Dinge erfahren, über die wir erst noch nachdenken müssen, um darauf angemessen reagieren zu können. Viele liegengebliebene Sachen der letzten Tage mussten noch aufgearbeitet werden, so dass wir heute einfach mal „zu Hause“ geblieben sind, bis auf Matthias, der noch einige Besorgungen machen musste. 

rps20130303_152841_0Da wir für unser Frühstück und Abendbrot mal etwas Abwechslung brauchten, es hier aber keine Wurst oder Aufschnitt gibt, haben wir halt die Dinge in die eigenen Hände genommen. Im Tiefkühlschrank lagerten noch zwei Bratenstücke, die wir in der Zeit als wir, sagen wir mal, einer beschleunigten Verdauung zugesprochen haben, nicht gegessen haben. Da Julienne aber nicht so recht verstand, als wir ihr erklärten, wie man daraus einen Braten macht, den man anschließend als Aufschnitt auf Brot essen kann, musste ich mich wohl darum kümmern. Ein Holzofen mit Einschub für Bleche ist in der Küche vorhanden: check! Gewürze sind schon schwieriger, Es gibt Salz, Zwiebeln, Knoblauch und Selleriegrün, Pfeffer? Fehlanzeige! Also Uleda anrufen: „Bring bitte Pfeffer mit vom Markt!“ „Quoi?“ „Pfeffer!“. Anstelle von Pfeffer kam sie mit Piri Piri-Schoten an und war entrüstet, dass wir nicht zufrieden waren. Das hätten wir halt besser erklären sollen, grollte sie uns an. Hätten wir, aber anscheinend kennt man hier keinen Pfeffer als Gewürz, obwohl einige Kilometer weiter welcher wächst. Egal, Piri Piri funktioniert auch. Vorsichtig ein klitzekleines Stück abschneiden, probieren. Nachdem ich mich einige Stunden später wieder von den Schmerzen erholt hatte, konnte ich weiter arbeiten. Die Piri Piri wurden mit einem Totenkopf markiert und in die hinterste Ecke des Regals verbannt, damit keine Kollateralschäden auftreten können. Mit etwas Öl und den vorhandenen Gewürzen eine schöne Marinade gezaubert und anschließend „au point“ im Ofen gegart. Très bon! Julienne verstand zwar die Welt nicht mehr, warum wir das gute Fleisch kalt werden lassen wollten, fügte sich aber in ihr Schicksal, als wir auch abends den Braten nicht wieder erhitzt haben wollten. Also mussten wir sie auf die praktische Art und Weise überzeugen. Brot abschneiden und etwas Mayonnaise darauf, ein paar Scheiben kalten Braten. „Probier doch mal, Julienne!“ Nachdem der Geschmackstest zu ihrer und unserer Zufriedenheit abgeschlossen war, werde ich nachher nochmal mit ihr in Verhandlung über meinen Mayonnaise-Konsum treten. Außerdem würde ich mich nicht wundern, wenn es bald hier in Butembo kalten Bratenaufschnitt á la Ingo zu kaufen gibt.

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2 Antworten zu 11. Tag: Katwa – Brot für die Welt, Braten für uns (Ingo)

  1. anja sagt:

    gewöhn dich mal nicht zu sehr ans fleischessen 😉

  2. Markus Galla sagt:

    Das war’s dann wohl mit dem Abnehmen……Braten plus Mayo……

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