Die Reise, die Misabé so hoffnungsvoll begonnen hatte, endete nun in einem Disaster. Ihr Konvoi wurde überfallen und ihr Bus festgesetzt.
Dann befahlen sie allen, einzeln heraus zu kommen. Nach und nach kamen alle heraus und sie wurden an Händen und Füßen gefesselt. Danach plünderten sie die Autos. Sie holten heraus, was ihnen wertvoll erschien und stapelten es in Bündel.
Sehr überraschend kam die Nachricht, dass die Pygmäen zwei Tage Zeit hätten, das Camp zu verlassen. Bevor man reagieren konnte kamen Soldaten und verrammelten die Türen der Häuser. Dann saßen die Wambuti mit ihren Habseligkeiten vor der Tür. Ende Dezember dann zogen die Pygmäen in die Schule von Tandandale, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Jetzt, wo die Schule wieder anfängt gibt es ein neues Problem.
Der Landlord, der inzwischen in der Großstadt Butembo lebt, hatte einen Beschluss erwirkt. Warum, das verstehen wir nicht. Das Wie ist uns schon klar.
Aber nach dem letzten Bericht scheinen die lokalen Verantwortlichen und die Bevölkerung eher geneigt, die Pygmäen zu unterstützen. Aber die Berichte sind schwierig. Julienne musste bis zum Internet 5 Stunden laufen.
Es ist soweit. Der Landlord hat sich durchgesetzt. Die Pygmäen müssen einen Hügel kaufen für ihr eigenes Dorf.
MISABÉs Bus fuhr in der zweiten Hälfte der Kolonne. Vorne fuhr ein FARDC -Fahrzeug, gefolgt von einigen Bussen und Pickups. In der Mitte ein Monusco-Fahrzeug, danach wieder andere, darunter sein Bus. Am Ende wieder ein Fahrzeug der FARDC. Mit diesem Konvoi verließen sie Bunia in Richtung Beni.
Trotz des Schutzes fühlte er sich etwas unwohl, als sie das Gebiet befuhren, in dem die Morde stattfanden. Kurze Zeit nachdem der Konvoi den Ort Komanda4 verlassen hatte, blieb das MONUSCO-Fahrzeug längere Zeit stehen.
Verbrannte Autos nach einem Überfall
„Ein MONUSCO-Autounfall?“ dachte MISABÉ. „Aber warum lassen sie die anderen Autos nicht passieren, anstatt sie hier festzunageln?“ Tatsächlich verhinderten MONUSCO-Soldaten, dass ein Auto vorbeifuhr.
„Warum werden wir hier in einer gefährlichen Umgebung festgehalten?“ fragten seine Passagiere. Irgendwann hupte das MONUSCO-Fahrzeug und nach ein paar Minuten hörten sie Schüsse aus dem Busch in Richtung Straße. Die Menschen verließen ihre Fahrzeuge, um im Busch Zuflucht zu suchen.
Einige waren erfolgreich, andere wurden getötet.
Der Fahrer seines Busses versuchte, zu wenden, um mit seinem Bus den Feinden zu entkommen. Aber die ADF-Leute waren in ihrer Nähe, zerschossen die Reifen und der Bus blieb liegen. Sie umzingelten den Bus.
<Fortsetzung folgt>
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1ADF islamische Terrorgruppe, ursprünglich aus Uganda
2FARDC Armee des Congo, gefürchtet wegen Plünderungen und Vergewaltigungen
3MONUSCO UN Truppen, die eigentlich die Bevölkerung schützen sollen.
Uleda ist per Zufall auf Flüchtlinge aus den Gebieten von Oicha gestoßen, die vor den islamistischen Kämpfern der ADF geflohen sind. Sie ist entsetzt, obwohl diese Flüchtlinge das Glück hatten, eine Unterkunft zu finden und zumindest einen Koffer mit Kleidung retten konnten.
Sie schickt uns dieses Video (leider in schlechter Qualität)
(Eine kleine Geschichte über das Leid der Bevölkerung durch die ADF-Rebellen, ihre eigenen FARDC-Soldaten und die MONUSCO. v. Julienne K. Und Projekt Tandandale)
MISABÉ war mit seiner Situation recht zufrieden. Als Beifahrer in einem Minibus hatte er ein regelmäßiges Gehalt, mit dem er seine Familie mit vier Kindern ernähren konnte. Und da er erst 33 Jahre alt war, träumte er von einer besser bezahlten Stelle.
Seine Route war von Butembo nach Goma, Beni oder Bunia.
Er wusste, dass die Straßen von Butembo nach Goma, Beni oder Bunia gefährlich sind. Die gesamte Region Beni ist durch Angriffe der ADF1 bedroht. In den meisten Fällen greifen sie Dörfer an, verstümmeln und töten alle Menschen: Männer, Frauen und Kinder. Die Gegend dort ist bereits von den Kongolesen entvölkert.
Auf der Straße nach Beni und vor allem nach Bunia gab es immer wieder Morde an Passagieren und verbrannte Autos oder Motorräder. Deshalb werden Konvois gebildet, die gemeinsam fahren. So fühlte er sich für diese Reise unter dem Schutz des FARDC2 und MONUSCO3 sicher.
Er ahnte nicht, wie er sich irrte.
<Fortsetzung folgt>
1ADF islamische Terrorgruppe, ursprünglich aus Uganda
2FARDC Armee des Congo, gefürchtet wegen Plünderungen und Vergewaltigungen
3MONUSCO UN Truppen, die eigentlich die Bevölkerung schützen sollen.
Ein erfolgreiches Projekt, das Pastor Kirima organisiert hat, ist der Fischteich. Ja,er liefert Fische, die zwischen Pygmäen und Gemeinde verteilt werden. Joseph, einer er Pygmäen aus Tandandale-Senga, zeigt sie uns hier.
Die Fische werden dann verteilt.
Mich würde die Auswertung des Projektes interessieren. Also langfristig die Einnahme und die Kosten verfolgen. Doch das ist schwierig.
Denn sie sagen: „Warum ist das wichtig? Man sieht doch, dass es funktioniert.“ Wir arbeiten daran.
Überall werden Waren in blauweiße Plastiktüten verpackt. Vor allem in der Großstadt Butembo liegen überall diese Plastiktüten herum und die Sträucher am Ufer des kleinen Flusses sind übersät mit den Resten. Oftmals werden sie auch einfach am Herd “thermisch recycelt“.
Um diese Plastiktüten zu ersetzen, flechten Frauen Tragetaschen aus Bändern aus (hoffentlich) recycelten Kunststoff. Die Frauen aus Tandandale sollen diese Technik lernen und die Taschen auf den Märkten der Umgebung verkaufen.
Langfristig sollen die Taschen aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden.
Pastor Kirima hatte Tandandale verlassen müssen, weil seine Frau erkrankte. Ich erzählte von dem Fall und dass ich denke, dass dies ein Angriff der Zauberpriester war. Ich hatte einen guten Eindruck von Kirima gehabt und setzte mich für ihn ein bei dem Superintendenten, ein ehemaliger Schüler von mir.
Aber vorher baten wir verschiedene Leute, für Kirima und die Situation zu beten. Jetzt ist Pastor Kirima wieder zurück in Tandandale.
Ich möchte ihn gerne besser ausstatten, z.B. mit Moskitonetzen für seine Familie und Solarlicht.
Kirima und Julienne haben Ideen für weitere Projekte. Um planen zu können, hat Kirima ein Smartphone bekommen. Es erscheint vielleicht seltsam, ein Smartphone zu verschenken. Aber das ist die beste und billigste Möglichkeit, Informationen auszutauschen. Zum anderen verpflichten Geschenke. Und zuallerletzt ist das Gehalt, das er bekommt nur ein Basisgehalt, das eben mit dem einen oder anderen Bonus ergänzt wird.
Kirima hat es verdient und er freut sich riesig. Julienne sagte, er hätte vor Freude getanzt.
Zuerst einmal, uns geht es allen gut. Keiner hat bisher Corona bekommen. Und das ist doch positiv.
Immer wieder wurde Afrika von Katastophen, Kriegen und Krankheiten heimgesucht. Auch jetzt fordert der Krieg im Osten des Congo ständig Opfer. Ebola konnte eingedämmt werden und mit Malaria leben die Menschen.
Corona tauchte jetzt als ganz neue Bedrohung auf. Man erwartete ähnliche Situationen wie in Indien und Brasilien, die ja ähnliches Klima haben. Aber dies blieb aus. Es gab und gibt Fälle von Corona, aber nicht in dem Maße, wie erwartet und auch wesentlich weniger als bei den üblichen Krankheiten.
Warum? Das fragen sich die Experten:
Afrika – hohe Durchseuchung und niedrige Sterblichkeit: Das afrikanische Corona-Wunder – DER SPIEGEL – https://www.spiegel.de/ausland/hohe-durchseuchung-und-niedrige-sterblichkeit-in-afrika-a-5b16ecd0-1803-4659-8405-3696c0ef55cb
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