Eine kleine Geschichte über das Leid der Bevölkerung durch die ADF1-Rebellen, ihre eigenen FARDC2-Soldaten und die MONUSCOC Folge 3
Förderung und Hilfe für Pygmäen im Congo DE38 4325 0030 0014 0052 43
<Fortsetzung von Folge 1; Folge 2 >
Die Reise, die Misabé so hoffnungsvoll begonnen hatte, endete nun in einem Disaster. Ihr Konvoi wurde überfallen und ihr Bus festgesetzt.
Dann befahlen sie allen, einzeln heraus zu kommen. Nach und nach kamen alle heraus und sie wurden an Händen und Füßen gefesselt. Danach plünderten sie die Autos. Sie holten heraus, was ihnen wertvoll erschien und stapelten es in Bündel.
Schließlich zwangen sie die Passagiere, die geraubten Gegenstände zu transportieren. Schwer beladen machten sie sich auf den Weg.
Als sie einen halben Kilometer weit gekommen waren, sahen sie Rauch hinter sich, es waren die 16 Fahrzeuge und alle restlichen Waren und Gepäck, die dort brannten. Was die Rebellen nicht brauchen können wird zerstört.
Misabé grübelte darüber nach, was wohl aus den Soldaten der FARDC und MONUSCO geworden war, die sie doch eigentlich hätten schützen sollen. Aber er hatte sie nicht mehr gesehen. So wie es aussah, hatten sie mit den Rebellen gemeinsame Sache gemacht. Bisher hatte er immer gezweifelt, ob an den Vorwürfen gegen die MONUSCO etwas dran war. Das waren doch UN-Truppen! Aber schon einmal, 1960, hatten UN-Truppen den Congo verraten. (s. TAZ 2016 infochretienn2019 katholisch.de 2021 Tandandale 2018 )
MISABÉ und seine Gruppe bestand aus 10 Personen. Stundenlang schleppten sie ich dahin. Nach zwei Stunden wandte sich Kahindo, einer von ihnen, an die ADF: „Sorry, ich bin müde.“
Der Rebell schaute ihn an und fragte ihn: „Möchtest du eine Pause?“
Er antwortete erleichtert: „Ja, bitte!“
Die Rebellen packten ihn an den Armen und einer schlitzte ihm den Hals auf wie bei einer Ziege und ließen ihn liegen. Die anderen mussten sein Gepäck zusätzlich tragen
Sie setzen die Reise voller Angst fort. Am dritten Tag kamen sie an den Überresten von 30 Leichen vorbei. Hier waren früher Menschen ermordet worden. Die Rebellen lachten und hatten ihren Spaß daran. „Siehst du!“, sagen sie, „Bald wirst du wie diese Leute sein!“
Fünf Tage ging es ohne Essen durch den Wald. Und dazu mit einer großen Traglast. Es war allein die ADF, die den Wald hier beherrschte, weil die Menschen die Dörfer bereits verlassen hatten und wer blieb, dem wurde die Kehle durchgeschnitten.
Am 5. Tag kamen sie sehr müde im Lager an. MISABÉ sagte später, dass er solche Lasten von Geburt an nie getragen hat und auch noch nie eine so lange Strecke zurücklegt hatte wie in diesen Tagen.
Als sie im Lager ankamen, schimpfte der ADF-Chef: „Warum bringt ihr diese Schwachköpfe hierher? Sie sollten doch im Wald getötet werden.“
Als sie ihre Lasten auf den Boden stellen, sahen sie einige Kinder von etwa 7 Jahren. Sie waren alle mit einem Seil zusammengebunden. Sie werden später Kindersoldaten sein.
Sie verbrachten 21 Tage im ADF-Lager und waren immer draußen am selben Ort. Sie aßen jeden Tag nur ungekochten Maniok, der kaum verdaulich ist.
<Fortsetzung folgt Folge 4>
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1ADF islamische Terrorgruppe, ursprünglich aus Uganda
2FARDC Armee des Congo, gefürchtet wegen Plünderungen und Vergewaltigungen
3MONUSCO UN Truppen, die eigentlich die Bevölkerung schützen sollen.