Nach Tandandale zu gehen, also in den Busch, ist auch für die Leute aus Goma und Butembo eine Herausforderung. Noch dazu als Pastor ohne festes Gehalt… Ein Mann wurde berufen und folgte dem Ruf:
Lange Zeit war Tandandale ohne Pastor. Nachdem ich die Leiterin in Tandandale wurde, hat sich Papa von dem damaligen Pastor getrennt. Er war wohl nicht so zufrieden. Ich bin ganz dankbar, dass das geschehen ist. So brauchte ich mich nicht gegen ihn zu behaupten. Das wäre mir auch schwer gefallen und ich hätte Papa einschalten müssen. Es ist nicht einfach, gegen Männer anzukommen, vor allem, wenn sie in einer Machtposition sitzen. Doch die Gemeinde muss verwaltet werden.
Diese Aufgabe wurde von Pastor Melissa übernommen. Doch fehlten ihm die Kenntnisse für eine ordentliche Verwaltung von Gemeinde, Finanzen und Projekten. Ich muss leider sagen, dass ich auch damit überfordert bin.
So bat Papa den Kirchenkreis, einen Pastor zu berufen.
Nzanzu Muviswa Jibu wurde 1992 in Goma geboren. Er entschied sich, Theologie zu studieren. Während seiner Studien arbeitete er als Lehrer an der Schule Institut Vulamba.
Seine Kirche, die CBCA, berief ihn dann als Pastor nach Tandandale. Doch sein Schuldirektor und Kollegen rieten ihm ab. „Die Malaria wird dich dort krank machen!“ Doch er schrieb: „Da es der Ruf Gottes ist, bei den Pygmäen zu dienen, habe ich akzeptiert und lasse mein Leben in den Händen Gottes.“
Letztes Jahr ist er in Tandandale als Pastor eingesetzt worden. Kurz danach gingen die Unruhen los. Trotz der großen Unsicherheit hat er vor Ort ausgehalten.
Er kümmert sich nicht nur um die Pygmäen, sondern auch um die Bantu Bevölkerung. Vor allem soll er die Entwicklung voran treiben und mit mir zusammen Projekte ausarbeiten. Schulausbau, Ziegelei, Schreinerei, Nähstube usw. Er hat auch gut angefangen. Aber der Krieg hat alles zurück geworfen.
So haben wir die Nähmaschinen versteckt, damit sie nicht geplündert werden.
Pastor Jibu berichtet von einem Gespräch mit den Pygmäen:
Pasteur: Guten Tag, Baguli.
Baguli: Guten Tag, wie geht es dir?
Pasteur: Es geht. Du lässt dich nicht mehr in der Kirche sehen und momentan nimmst du auch nicht an den Arbeiten der Kirche teil. Warum nicht?
Baguli: Ich will es dir sagen, Pastor. Es gibt etwas das mich verwirrt. Aber ich werde anfangen, wieder zur Kirche zu kommen wie vorher.
Pygmäen: Kurz gesagt, Pastor, der Geist des Neides bei den Frauen muss ein Ende finden. Es ist ebenfalls notwendig, wenn du die Eltern dahingehend beeinflusst, zu erkennen, wie wichtig Bildung im Leben ist.
Pasteur: Ihr denkt, es ist ein Problem des Neides?
Pygmäen: Ja!
Pasteur: Und dass die Eltern die Kinder von der Schule abhalten?
Pygmäen: Ja! Pastor, wir sind es nicht, die sich nicht um das Wort Gottes kümmern. Aber die Neidischen greifen uns an, wenn sie sehen, wie wir ordentlich und gut leben. Manchmal sagen sie es sogar, um uns zu entmutigen.
Pasteur: In unserem Leben als Christen versuchen wir immer, einigen siegreichen Prinzipien zu folgen. Dies sind:
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Nicht dem Schwachen in die Schwachheit zu folgen
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Sein Ziel zu verfolgen, Schritt für Schritt
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Wir wollen eines Tages in den Himmel kommen.
Wenn wir den Schwachen folgen, können wir unser Ziel verfehlen. Es gibt ebenfalls die dämonischen Versuchungen, mit denen Satan selbst uns den Weg versperrt, der uns in den Himmel führen soll.
Aber wenn wir im Wort Gottes bleiben, das Gebet lieben und uns vom Bösen fern halten, werden wir immer Sieger sein. Die Neidischen, die versuchen wollen Dämonen auf uns zu werfen, haben keine Macht über uns.
Pygmäen: Das ist gefährlich, aber wir werden uns weiter anstrengen, um das Werk Gottes wieder neu zu beginnen.
Jibu schreibt uns dazu: Danke an Euch, die Ihr mich und meine Arbeit unterstützt. Gott segne Euch dafür.
Inzwischen hat Pastor Jibu geheiratet.
Allerdings nicht in Tandandale, sondern in Butembo.