3. Töpfe für Pygmäen

Vor kurzem besuchte uns Bwakyanakazi. Er lebt 1000 km nördlich in Haut-Uélé. Seine Familie lebt allerdings weiter in Butembo. Vor einigen Jahren hat er in Tandandale als Lehrer gearbeitet. Dann zog er nach Norden, um im Haut-Uélé Bohnen anzubauen. Er gründete mit anderen Landwirten dort das Projekt CPDH Cercle de promotion des droits d’homme. – Arbeitskreis für Menschenrechte.

Der Verein kümmert sich unter anderem auch um die Mavé Pygmäen. Bwakyanakazi erzählte mir von ihrer Situation.

Denen geht es noch schlechter als unseren Wambuti. Da sieht man, wie sehr ihnen schon das Projekt Tandandale geholfen hat.

Die Provinz Haut-Uélé liegt 1000 km nördlich von Butembo. Hier gibt es drei internationale Firmen, die Gold ab­bauen, ebenso wie kleinere Gold­gräber­gruppen. Ansonsten ist die Gegend von Landwirtschaft geprägt. Dort, im Bezirk Watsa, Kreis Marizimba leben die Mavé Pygmäen immer noch ein relativ autarkes Leben.

Der CPDH Cercle de promotion des droits d’homme. – Arbeitskreis für Menschenrechte wurde von uns, den Men­schen vor Ort gegründet. Eines seiner Ziele ist es, die Pygmäen zu integrieren.

Doch die Menschen dort haben selbst wenig Ein­kom­men. Ich, Bwakyanakazi, baue Bohnen an. Das reicht zum Leben. Trotzdem gebe ich aus dem wenigen noch etwas für den Verein und die Mavé. Ähnlich geht es den anderen Leuten. Wenn es geht, bringe ich aus Butembo etwas mit, wenn ich meine Frau besuche. Für das Projekt ist daher nur wenig vorhanden. Ich habe mich an das Projekt Tandandale gewandt, um zu fragen, ob sie auch die Pygmäen hier bei uns unterstützen könnten. Sie gaben mir 100$, mit denen ich Kochtöpfe für die Mavé kaufte. Dann fuhr ich zurück.

22.8.2017:

Ich bin erst gestern Abend hier ange­kommen, wegen des sehr schlechten Straßenzustands und wegen der Schi­kanen durch die Verkehrspolizei. (die Geld brauchte d.R.) Ich habe 48 mittel­große Töpfe gekauft, die mich 90$ ge­kostet haben. Sie wogen 10 kg. Das kostete mich 1$ für den Transport.

Zusammen mit den Mitgliedern des Vereins werden wir diese Töpfe verteilen. Wir bedanken uns für diese großartige Unterstützung.

14.9.2017

Nachdem wir die Töpfe in Moku verteilt haben, kam eine große Zahl von Pygmäen zu uns, von Orten, an denen wir nie gewesen sind. Sie baten/verlangten, dass auch bei ihnen Töpfe verteilt werden.

Wir erfuhren, dass sie aus Orten kamen, die wir teilweise noch gar nicht kannten.

Der Bedarf an Hilfe ist viel größer als wir es gedacht hatten und die nötigen Mittel existieren praktisch nicht.

Wir arbeiten in der Gegend von Rosoroso. Jetzt müssen wir noch folgende hinzufügen: Kadungu, Meyo, Wanga, Gombari, Beverendi, Giro und andere werden wohl noch folgen.

Wir waren selbst erstaunt, wo überall Hilfe benötigt wird. Wie kann man denen allen helfen, wenn unsere Situation doch selbst so schlecht ist?

Am notwendigsten sind Kanister, um Wasser zu schöpfen, Planen, um die Häuser während er Regenzeit zu bedecken. Die Blätter für eine traditionelle Bauweise reichen nur für eine kleine Bevölkerung und halten nicht lange. Weiterhin Bettdecken, Medikamente und Schulbildung, bzw. Alphabetisierung.

Es wäre sehr sinnvoll, einmal fest zu stellen, wie viele Menschen dort in der Gegend leben. Genauer gesagt, wie viele Pygmäen. Es sind wohl mehr, als wir dachten. Und sie alle stehen unter dem Druck durch die Minen­gesell­schaften, die Viehzüchter und leider auch von uns Bauern, die wir Felder anlegen, um selber leben zu können. Doch wir wollen auch den Pygmäen eine Chance geben und sie nicht dem Verderben preis geben. Auch sie sind, wie wir, Gottes Geschöpfe, die Gott liebt.

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Die Arbeit dort unter den Mavé wird in Zukunft als Unterprojekt von Projekt Tandandale fungieren als

Projekt Rosoroso

Rosoroso ist ein Ort in dem die Gruppe von Pygmäen lebt, um die sich der Verein gerade kümmert.

Doch die dort notwendige Menschen­rechtsarbeit übersteigt momentan die Ressourcen des Projektes Tandandale. Dazu braucht es Menschen, die sich mit den inter­nationalen Konzernen aus­kennen und auch Kontakte haben, hier zu inter­venieren.

Der Vorstand hofft, dass sich für diese Arbeit jemand findet, der hier hilft.

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