Feuer – Lautsprecher – Kinder – Lutswamba (Horst)

essenbeilutswambaWer meint, dass die Gottesdienste in der CBCA alle gleich ablaufen, der täuscht sich. Alle, die wir erlebten waren irgendwie anders. Heute war es Goma-Ville, die frankophone Gemeinde, bei der wir zu Gast waren. Diese Gemeinde kann sich große Lantsprecher leisten, was mir einige Probleme bereitete.Natürlich muss man eine Anlage auch voll ausreizen, also drehte man die Anlage so weit auf, wie es eben ging. Die Gitarren schepperten und der Bass brummte in den Magen und mir schmerzen die Ohren, so dass ich rausgehen musste. Nunja, eingefleischte Diskobesucher lächeln jetzt sicherlich, früher habe ich das auch nicht so ernst genommen, aber die Schäden summieren sich ja. Und warum soll ich mir das antun.

Draußen liefen etliche Kinder herum, die auf die Sonntagsschule warteten. „Möchtet Ihr eine Geschichte hören?“ „Ja!“ (Dumme Frage. welches Kind will das nicht.) So hockte ich mich hin und erzählte ich die Geschichte der Heilung des blinden Bartimäus – zweisprachig, französisch und kiswahili. Im Laufe der Zeit kamen noch ganz viele Kinder hinzu. Bevor ich dann aber die nächste Geschichte erzählen konnte rief man uns rein zur Vorstellung der Gäste, das waren unter anderem wir. „Ich bin Schuldse aus Katwa!“ Interessiert murmelten die Zuschauer. Die meisten kannten wohl Katwa und Schuldse war auch etlichen ein Begriff, z.B. ehemalige Schüler oder Studenten der ULPGL die mein Seminar mitgemacht hatten oder mich sonstwie kannten. Inzwischen beherrschen wir unser Lied Moto schon ganz gut und die Animation auch.

Die Kinder draußen freuten sich, als ich wieder rauskam und riefen: „Er kommt!“ schnell war ich von noch mehr Kindern umgeben als vorher als ich die Geschichten der verlorenen Söhne erzählte. Dann sang ich noch mit ihnen noch das Lied Moto und übergab sie schließlich ihren Sonntagsschullehrerinnen, die bereits warteten.

Das Mittagessen bei Lutswamba war mehr als üppig und zudem sehr gut und lecker. Wir haben uns den Bauch vollgeschlagen und trotzdem hat kaum was gefehlt. Die Frau von Lutswamba hatte am Vortag ihre Thesen für ihren Master verteidigt – erfolgreich – und trotzdem noch so was aufgetischt. Aber sie hatte auch viel Hilfe. Ich habe gebackene Bananen mit Mayonaise und Hühnchen gegessen. Ingo hat mit Genuss einige große Portionen Nudeln mit einer leckeren Soße mit viel Palmöl verspeist. (Soeben war er auf seinem Zimmer und als er zurückkam fragten wir ihn, wie es denn so läuft. „Gut!“ meinte er. Naja, in dem Fall ist das nicht Besorgnis erregend.)

Jean Kasereka Lutswamba, der Coordinator der Schulen der CBCA, lebt in einem relativ kleinen Haus in Goma in der Nähe des alten CBCA-Büros, welches vom Vulkan 2002 platt gemacht wurde. Eine Dienstwohnung. Mit ihm leben sechs seiner sieben Kinder, ein Schüler aus Kamerun und seine Schwägerin mit drei Kindern. Das ist schon etwas eng, aber hier kann man fast immer den Platz draußen mitnutzen.

Weiter ausserhalb baut er sich ein schönes neues Haus, das wir besichtigen konnten; Kein Palast jedoch etwas größer aber nicht protzig. Ein Mittelstandshaus eben.

Nun nutzen wir die letzten Stunden des Tages im Hotel mit Internet und schreiben unsereren Blog. Genauer gesagt ist es ein Hotel mit fast Internet. Soeben ging die Spannung runter, von 240 auf geschätzte 200 Volt. Das verträgt der Wlan-Router nicht. Aber erwartungsgemäß fiel der Strom bald darauf ganz aus und der Generator wurde angeworfen. Jetzt geht Internet auch wieder.

Das Internet auf dem Handy, von Vodacom geliefert, geht seit Tagen überhaupt nicht. Orange bietet jetzt G3 in Goma an. Morgen werde ich mich mal erkundigen – bei den Schülern in Majengo, der Partnerschule der Matthias-Claudius-Schule in Bochum. Dort werde ich eine Chemiestunde halten. Da ich annehme, dass die Schüler überall gleich sind, müssten sich doch einige finden, die darauf eine Antwort wissen.

 

 

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