Um die Funktionsfähigkeit von Fotoapparaten und Camcordern verschiedener Marken zu testen ist eine Gruppe von drei Testern bis in den Regenwald im Congo vorgedrungen, genauer gesagt, bis Tandandale. Hier die Testergebnisse:
Getestet wurde eine Systemkamera aus dem Hause Olympus, ein Camcorder aus dem Hause Canon, eine Kompaktkamera von Nikon und zwei Billigkameras von Fuji.
Getestet wurde in den Großstädten Goma, Butembo und in dem 50km westlich gelegenen Dorf Tandandale.
Die Bedingungen der Energieversorgung sind schwierig. Netzstrom gibt es nur in Goma, aber nicht regelmäßig. Ansonsten ist man auf Generatoren und Solaranlagen angwiesen. Hier bekam die Kamera von Canon bereits den ersten Minuspunkt Sie braucht laut Handbuch eine geregelte Stromversorgung, nicht aus Generatoren oder Konvertern! Naja, es geht auch mit Konvertern, sonst hätte ich die Kamera abschreiben müssen.
Die Kompaktkamera von Nikon und die Billigkameras von Fuji ließen sich ohne weiteres vom USB Port laden. Die Kamera von Olympus brauchte auch 240 V, was leider dazu führte, dass wir zuletzt bei unserem Besuch in Tandandale keine Fotos mehr machen konnten. Für die Canon-Kamera hatte ich zwei Ersatzakkus mit, nicht von Canon, und hier zeigte sich, dass die Entwickler da eine böse Falle eingebaut haben. Nachdem man die Aufnahme startet, fragt die Kamera nach 1-2 Sekunden, ob der Akku benutzt werden soll. Man muss bejahen und dann die Aufnahme neu starten! Das hat uns einige Sequenzen gekostet.
Überhaupt ist die mitgelieferte Software ziemlicher Schrott. Kompliziert und unübersichtlich mit vielen originären Befehlssequenzen, auf die man erst einmal kommen muss. Irgendwie ist es sicher auch möglich, die Dateien runterzuladen und in einem lesbaren Format zu speichern, ich weiß aber nicht wie. Schließlich habe ich die Karte ausgebaut und über ein Lesegerät die Dateien gelesen. Das war nicht so einfach, denn die Daten sind gut versteckt in einem Ordnerbaum abgegelegt in dem man lange suchem muss. Leider hat es dabei ein Problem gegeben und die Videos aus Tandandale waren nicht mehr lesbar. Ich hätte es besser wissen müssen, denn ich habe schon zwei Geräte von Canon und habe mich auch da über die fehlende Kompabilität und die exotischen Lösungen geärgert. Fazit: Das war mein letztes Gerät von Canon.
Nikon setzt zwar auch auf einen eigenen Fotobrowser, bietet aber auch die Möglichkeit, die Speicherkarte einfach auszulsesen und die Daten zu speichern. Wertung: gut
Sehr zufrieden waren wir auch mit der Kamera von Olympus, vor allem deshalb, weil sie mit schwierigen Lichtverhältnissen gut zurecht kam und hervorragende Bilder lieferte. Wertung: Sehr gut.
Die Kamera von Fuji liefert im Rahmen ihrer eingeschränken Möglichkeiten durchaus gute Bilder, ist aber in der Handhabung etwas träge. Wertung: Befriedigend. (hier muss man bedenken, dass es wirklich die unterste Preisklasse ist.
Ich habe bei der Beurteilung auf die Modellnummer verzichtet. Diese wechseln oft schneller als man fotografieren kann, aber die zu grunde liegende Firmenphilosopie bleibt bestehen.
Schmeißt mal die Canon Filme nicht weg. Die sind. bestimmt nicht kaputt. Die kann man bestimmt zuhause noch ausle.sen….