Neues Massaker der ADF in Mukondo – nur wenige Kilometer von Tandandale entfernt

Tandandale, Nord-Kivu (DR Kongo), 13. Oktober 2025 – In der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober haben Kämpfer der islamistischen Miliz ADF (Allied Democratic Forces) erneut ein grausames Massaker verübt – diesmal im Dorf Mukondo, nur wenige Kilometer von Tandandale entfernt.

Nach Angaben von Dorfbewohnern und der örtlichen CBCA-Kirche (Communauté Baptiste au Centre de l’Afrique) drangen die Angreifer mitten in der Nacht in das Dorf ein, zündeten Häuser an und töteten zahlreiche Menschen. Die genaue Zahl der Opfer ist noch unklar, doch Augenzeugen berichten von mehreren Dutzend Toten.

Die CBCA-Gemeinde in Mukondo, mit rund 250 Mitgliedern, wurde schwer getroffen. Viele Familien haben alles verloren – Angehörige, Häuser und ihre gesamte Lebensgrundlage.

„Die Menschen sind traumatisiert. Wieder einmal mussten sie fliehen, ohne zu wissen, wohin“, berichtet ein Vertreter der CBCA aus Tandandale.

Rund 2.000 Menschen aus der Umgebung sind erneut auf der Flucht. Viele suchen Zuflucht in Tandandale und den Nachbardörfern. Gemeinsam mit Projekt Tandandale e.V. organisiert die CBCA derzeit erste Nothilfe – Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Unterkünften. Doch die verfügbaren Mittel reichen bei Weitem nicht aus.

Taktik des Schreckens

Die ADF-Miliz setzt seit Jahren auf eine Strategie der Angst: Ein Dorf nach dem anderen wird überfallen, geplündert und niedergebrannt, die Bewohner ermordet oder vertrieben. Danach ziehen die Kämpfer weiter – ein Muster, das bereits im gesamten Osten des Kongo zu beobachten ist.

Hintergründe

Die ADF, ursprünglich eine ugandische Rebellengruppe, agiert heute vor allem im Osten der Demokratischen Republik Kongo und gilt als mit dem sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) verbündet.

Der anhaltende Krieg, die Ausbeutung von Rohstoffen und die politische Instabilität, die durch die Einmischung Ruandas seit über drei Jahrzehnten geschürt werden, haben das Land massiv geschwächt. Die kongolesische Armee ist vielerorts überfordert, die Bevölkerung ungeschützt.

Aktuell sind ugandische Truppen in der Region stationiert, um im Kampf gegen die ADF zu unterstützen. Doch die Erfolge bleiben begrenzt – zu weitläufig, unzugänglich und unübersichtlich ist das Gebiet rund um Beni, Oicha und Mambasa – und jetzt auch Tandandale.

Hoffnung und Hilfe

Trotz der Gewalt bleibt die Solidarität in der Region stark. Die CBCA-Kirche, die größte protestantische Kirche in Nord-Kivu, steht den Menschen bei und versucht, gemeinsam mit Projekt Tandandale e.V. wenigstens das Nötigste bereitzustellen: Nahrung, medizinische Hilfe und seelischen Beistand.

„Wir dürfen diese Menschen nicht vergessen“, mahnt ein Sprecher des Projekts. „Sie leben in ständiger Angst – und trotzdem halten sie an ihrem Glauben und ihrer Hoffnung fest.“

Ort: Mukondo, Nähe Tandandale (Google Maps): https://maps.app.goo.gl/YkKph6k17bhHySfv8

Weitere Informationen und Unterstützung: https://www.tandandale.de

Partner vor Ort: CBCA Nord-Kivu & Projekt Tandandale e.V.

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