Uleda drängte mich, so schnell wie möglich den Besuch in Tandandale zu machen und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Dieses Mal habe ich das Dorf der Wambuti zuerst besucht, danach erst die Brücke. Dieses Mal gab es keine Tänze und kein touristisches Programm, es wurde nur über Projektarbeit gesprochen. Dann ging es zur Brücke. Nun, sie steht und ist auch fast fertig, nur eben nicht ganz.
Es fehlt noch der Aufstieg zur Brücke und die endgültige Beplankung. Die Brücke ist zwar passierbar, aber momentan ziehen es die Leute vor, über die alte Brücke darunter zu klettern. Bis jetzt hat noch kein Hochwasser diese weggeschwemmt.
Der Häuptling der Gegend hat vorgeschlagen, Erde in Säcke zu schütten und daraus eine Treppe zu bauen. Die Säcke sind notwendig, weil manchmal auch die Ufer überflutet werden.
Auch wurde einiges an der Planung verändert. Nachdem der Boden genauer angeschaut wurde, entschied sich der Architekt, mit den Brückenpfeilern weiter nach außen zu gehen. Dort stehen sie besser und auch bei Hochwasser kann mehr Wasser hindurchfließen. Eine nachvollziehbare Entscheidung. Dann aber drängte Pastor Masungu, die Träger nicht aus Holz sondern aus Beton zu machen. Auch diese Entscheidung ist nicht unbedingt schlecht, auch wenn alles dadurch teurer wird. Heri, unser Architekt, war hin und her gerissen zwischen einem Bauherrn, der direkt vor ihm stand und einem anderen im fernen Deutschland. Aber ich denke, er hat seine Sache trotzdem gut gemacht. Auch der Beton ist relativ gut gegossen ohne zu viele Löcher. Dies ist normal, wenn mit der Hand gestampft wird. Nun hat der ortsnahe Pfarrer/Bauherr aber auch noch durchgesetzt, dass die Brücke breiter wird, so dass ein kleiner Wagen diese passieren kann. Dadurch ist das Geländer nicht durch Verstrebungen gesichert und außerdem schätzt Heri die Tragfähigkeit auf max. 6 t. Das würde ich auch so sehen. Vermutlich würde sich kein Auto daran halten und vorher entladen und wer sich so ein kleines Auto einmal anschaut…
Auf jeden Fall ist die Brücke teurer geworden als geplant. Ich schätze ca. 1.000 Euro müssen wir noch hineinstecken. Das sind ca 12% mehr als geplant – verglichen mit der Elbphilharmonie in Hamburg oder dem Berliner Flughafen ist das ein gutes Ergebnis. Nur dass wir das Geld dafür auch noch zusammenbringen müssen. Deshalb noch mal meine Bitte, kauft doch ein Stück Brücke und erhaltet dafür eine Inschrift auf der Brücke!
Aber auch eine schlechte Nachricht ist dabei. Wegen technischer Schwierigkeiten fiel Romains Kamera aus, der Architekt hat eine Karte verloren und Pastor Masungu hat keine Bilder gemacht, so haben wir nur zwei Bilder von dem ganzen Bau. Auch bei meinem Besuch heute sind nur relativ wenige Bilder und Videos etwas geworden. Das heißt, ich muss noch einmal hin.
Viele GrüßeHorst