Ja, es ist schon erstaunlich, welche Probleme man hier nicht hat! Ich habe z.B. keine Probleme mit Verstopfung! Auch mit den Stadtwerken gibt es keine Probleme! Und da die Sonne nicht viel scheint, brauche ich mir auch keine Gedanken zu machen, wo ich den Strom speichere, damit die Batterien voll sind!
Apropos Batterie: man hat hier die Angewohnheit, die Solarpanele direkt an den Akku anzuschließen und die elektrischen Geräte auch. Nun ist das Problem bei den hier üblichen Bleiakkus, dass sie auch dann noch Strom liefern, wenn sie bereits leer sind und zwar indem sie sich selbst verbrauchen. Da sind 180$ schon mal schnell weg und das ist eine ganze Menge Geld nicht nur für jemanden von hier. Der Akku in Uledas Büro ist auf diese Weise nun schon lange hinüber. Ich habe zwar noch einen anderen bekommen, aber auch dieser scheint schon eine Zelle verloren zu haben. Zumindest kann ich tagsüber die Geräte aufladen und abends müssen wir dann eben mal wieder den Generator anwerfen.
Der alte Regulatorkasten ist auch hinüber. Ich habe ihn mal getestet, er schaltet nicht mehr richtig. Josef hat noch einen anderen in der Werkstatt liegen, allerdings halb ausgeschlachtet. Ich werde mal versuchen, die Platinen auszutauschen, um dann zu sehen, ob er noch funktioniert.
Das ganze Herumgesuche ohne ein vernünftiges Messgerät ist schon nervig. Ich habe ein Voltmeter bis 15V gefunden, das aber bereits beim Anschluss an ein Solarpanel überlastet ist. Auch ein Ampèremeter, das bis 5A anzeigen kann, half mir eine Zeitlang bis ich es versehentlich direkt an die Batterie anschloss… Das Ergebnis dieses Experimentes war:
1. Eine kaputte Batterie kann trotzdem noch mehr als 5A liefern
2. Das Ampèremeter zeigt so etwas nur einmal an
3. Ohne Amperemeter wird alles noch komplizierter…
Vielleicht findet sich in Kanyororos Büro noch etwas. Leider ist der Schlüssel weg.. Wer einen guten Tipp hat, wie man am besten ein Zylinderschloss aufbrechen kann, bitte eine Mail an unterwegs(@)tandandale.de, aber bitte ohne Anhänge. (Bitte die Adresse richtig entziffern!) Zur Verfügung stehen eine Bohrmaschine und ein Bohrer, zwei Grip-Zangen, ein Sägeblatt und sonst nicht viel mehr.
Ach ja, noch eine Frage. Ich habe einen Regulator auseinandergebaut, um die ICs darin mit Kühlblechen zu versehen. Damit kann man Leistung etwas steigern. Leider ist das lokale Material nicht so gut plan zu bekommen. Was kann man als Wärmeleitpaste benutzen? Hat jemand Erfahrung damit, dies in Öl oder Kerzenwachs einzulegen zum Kühlen?
Aber zurück zu den Problemen, die ich hier nicht habe. Darunter fallen z.B. keine Probleme mit Internetspielen, Internetsex oder ähnlichem. Heute morgen hatte ich nämlich mal wieder Internet. Man kann Mails verschicken und empfangen, solange kein großer Anhang dabei ist. Aber ich wollte gerne eine andere Version für meine Bibel-App runterladen. Der Download brach leider aber immer nach 90% ab. Ich habe jetzt nur noch 150 MB Download-Volumen zur Verfügung, danach muss ich für 5$ weitere 300MB Volumen kaufen. Dummerweise gibt es hier einen großen Bedarf an Kommunikation und Informationen, die man ja nur über das Internet bekommt. Schon 2005 hat man mich nach einem solchen Projekt gefragt, aber damals war es noch schwierig und teuer. Heute ist es aber mehr denn je nötig. Konkret heißt das, dass ein Wlan-Netzwerk benötigt wird, das man entsprechend verlängern kann. Jeder Wlan-Knoten muss wiederum mit einem eigenem Solarpanel ausgerüstet sein. Und es muss einen zentralen Proxy-Server für die Zwischenspeicherung und eine Satellitenanlage oder eine andere Möglichkeit der Fernverbindung zur Universität in ca. 1 km Entfernung hinterm Wald, in den man notfalls aber eine Schneise schlagen könnte, geben.
PS: Eine Korrektur zum letzten Blog ‚Es ist nicht zu warm‘: Zum Gottesdienst hatte ich vorsichtshalber ein T-Shirt unter mein CBCA-Hemd gezogen und die Weste darüber. Es war nicht nötig, absolut nicht. Während des Gottesdienstes schien die Sonne. Ich war froh, dass ich genug Wasser dabei hatte^^
Horst