Gespannt haben Horst Schulze, Matthias Buschmann und ich (Ingo König) seit Dezember letzten Jahres die Lage im Osten des Congo verfolgt. Sah es für unsere Reise Anfang Dezember 2012 noch sehr schlecht aus als M23-Rebellen die Stadt Goma ohne Widerstand förmlich überrannt hatten, hat sich die Lage seither jedoch wieder verbessert. Seit Gespräche zwischen der M23 und einer Regierungsdelegation in der ugandischen Hauptstadt Kampala begonnen haben, haben sich die Besatzungstruppen nach heftigen Plünderungen auf eine Linie etwa 20 km nördlich der Stadt zurückgezogen.
Der nicht nur für uns wichtige Flughafen von Goma ist nach wie vor in Hand der MUNUSCO-Einsatztruppe der UN. So ist uns die Reise von Goma nach Butembo, wo wir die meiste Zeit verbringen werden, momentan mit dem Flugzeug möglich. Durch die CBCA (Baptistische Kirche Zentralafrikas) in Goma und Kasereka Lutswamba, den Oberschulrat der Kivu-Provinzen, der sich momentan in Deutschland aufhält, sind wir bestens über die Lage vor Ort informiert. Daher machen wir uns momentan auch keine Sorgen und sehen der Reise im Februar mit Gottvertrauen entgegen.
Viel schwieriger ist es momentan für mich abzuschätzen, was ich alles an Reisegepäck für das tägliche Leben mitnehmen muss. Viele Annehmlichkeiten unseres verwöhnten, westlichen Alltags sind schlichtweg sinnfrei im Congo, da wir nicht mit einer dauerhaften Stromversorgung rechnen können. Wenn es hoch kommt, gibt es in der Summe zwei Tage Strom in der Woche, nur leider ist vorher nicht bekannt, an welchen Tagen dies der Fall ist. Das macht eine Planung speziell mit technischen Geräten sehr schwierig. Berge von Batterien für Taschenlampen, Zigarettenanzünderadapter für das Handy stapeln sich daher bereits bei mir für die Mitnahme. An Solarladegeräten habe ich bisher nichts vernünftiges gefunden, da die Leistung meistens zu schwach ist.
Neben den technischen Vorbereitungen bin ich auch seit Anfang Dezember dabei, entsprechende Impfungen zu bekommen, wobei ich das Gefühl habe, dass ich einfach alle Impfungen bekomme, die es irgendwie gibt. Von Cholera, Typhus, Meningitis über Hepatitis bis zur für die Einreise obligatorischen Gelbfieber Impfung ist alles dabei. Wenn schon der einzige! Reiseführer mehr Seiten über Krankheiten hat als Seiten über die Geschichte und Kultur des Landes, scheint impfen auf einmal eine sehr gute Idee zu werden.
In der letzten Woche ist dann auch mein Visum bekommen. Nun steht der Reise am 20. Februar auch formal nichts mehr im Wege. Unerwartet zügig hatte ich das Visum nach drei Tagen bereits in den Händen. Ich hatte mich zwar etwas unwohl dabei gefühlt, meinen Pass an die congolesische Botschaft in Berlin zu schicken, aber nun ist er wohlbehalten zu mir zurück gekehrt. Eindrucksvoll sieht das Visum ja aus, wenn nur nicht dieses hässliche Foto wäre…
Sofern wir im Congo Strom und Internet haben, werde ich mich hier im Reiseblog melden und von dem berichten, was Horst, Matthias und ich vor Ort im Congo erleben. Wenn Sie Interesse daran haben, können Sie sich in den Newsletter eintragen und werden immer über den aktuellen Stand der Dinge informiert werden.
Bis demnächst,
Ingo
Ich wünsche Euch viel Weisheit durch den Heiligen Geist und Gottes herrliche und immer richtige Führung.
Wir sind gerade (16.02.) von einer dreiwöchigen Reise nach Goma zurückgekehrt, während der wir das von unserem Verein „Sun for Children“ dort betriebene Heim für Waisenkinder besucht und viele Kontakte u.a. auch zur CBCA vor Ort geknüpft haben. M. Kasereka Lutswamba haben wir vor unserer Abreise kennengelernt und wertvolle Tipps von ihm erhalten.
Die Lage in Goma und Umgebung (wir waren auch in Sake und in Bukavu) ist zur Zeit relativ ruhig und wir haben uns zu keiner Zeit unsicher gefühlt.
Wir haben dort viele wunderbare Menschen kennengelernt und wünschen Euch eine erfolgreiche Reise mit vielen schönen Eindrücken.
Herzliche Grüße
Willeke und Thomas Kliesow