Wie viele Menschen freue ich mich natürlich, wenn ich Zustimmung bekomme. Doch hier freue ich mich besonders über Widerspruch. Es ist traditionell nicht üblich, einer höhergestellten Persönlichkeit, wie einem Häuptling, einem Chef oder dem „großen weissen Missionar“ zu widersprechen. Viele Europäer haben diese Erfahrung gemacht. Ihren Anordnungen wird zugestimmt, aber dann doch etwas ganz anderes oder garnichts gemacht. Mit unserer Idee der Bambusbrücke wendeten wir uns an die Wambuti.
Ich bin sehr froh, dass meine Leute diese Scheu verloren haben, auch die Wambuti. So kommen offene Diskussionen zustande, auch über die Brücke. „Nein!“, sagten die Wambuti. „Mit Bambus geht das nicht. Der verrottet zu schnell. Besser ist Beton oder Holz.“ Somit verwarfen wir diese Idee.
Auch bei dem Wirtschaftssimulationsspiel übertrafen die Pygmäen unsere Erwartungen. „Wie werden Menschen damit zurechtkommen, die eine so geringe Bildung haben oder gar Analphabeten sind, wie Mululi, der Dorfhäuptling?“, überlegten wir vorher. Doch sie schlugen sich sehr gut. Baghuli kam sehr schnell in Schwierigkeiten, weil er einfach Pech hatte, auf die falschen Felder kam und ungünstige Risikokarten zog. So war er schnell illiquide und musste sich Geld bei anderen borgen. Josef verlor seine Maschine und freute sich, dass er eine Versicherung hatte. Alle merkten so schnell, worauf es ankam: produzieren, verkaufen und vor allem genügend Bargeld in Reserve zu haben. Genau das formulierte Romain dann zum Abschluss.
Am Ende rauchte den Pygmäen aber der Kopf, als wir noch das Nähprojekt planten. So haben wir am Ende beschlossen, dass wir drei Nähmaschinen nach Tandandale schicken, ebenso das zugehörige Material.